StuPa-Wahl 2023

Auch dieses Jahr tritt die Grüne Hochschulgruppe mit einer Liste zur Wahl an. Hier könnt ihr euch über unsere Ziele informieren und das Wahlprogramm herunterladen oder direkt auf der Website lesen.

Hier der Download als PDF:

Wahlprogramm der Grünen Hochschulgruppe 2023

Präambel

Seit einigen Jahren kämpfen wir uns mit euch und für euch durch verschiedenste Gremien, von denen wir früher noch nie gehört haben und versuchen, die Uni ein kleines Stück ökologischer, sozialer, feministischer und einfach ein bisschen freundlicher zu machen. Die letzten Jahre waren fordernd. Die Corona-Pandemie hat unser Studium in finanzieller, sozialer, aber auch lerntechnischer Sicht ungleich erschwert auch der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die dadurch entstehende Energiekrise und Inflation stellte die Studierenden vor große Probleme. In diesem so fordernden Jahr haben wir gemeinsam mit den anderen Hochschulgruppen dafür gekämpft, dass die finanziellen Folgen für die Studierenden abgemildert werden und konnten immerhin einen weiteren Anstieg der Mensapreise verhindern. Wir haben uns für eine nachhaltigere Gestaltung des Campus eingesetzt und einen Ausschuss für die Rechte von studentischen Hilfskräften auf den Weg gebracht. Im Folgenden findet ihr unser Wahlprogramm für die Legislatur des 69. StuPa bzw. AStA.
Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr uns euer Vertrauen schenkt!

Klimagerechtigkeit

Wir wollen System Change statt Climate Change, deshalb setzen wir uns am Campus in Saarbrücken für Klimaschutz ein. Wir setzen uns dafür ein, dass die Universität ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, ihrer „third mission“, nachkommt und dementsprechend all ihre Entscheidungen bewertet und ggf. überarbeitet!
Ebenso möchten wir der exorbitant hohen Müllproduktion auf dem Campus entgegenwirken. Zentrale Aspekte für diese Müllvermeidung sind beispielsweise das campusweite Umsteigen auf Mehrwegbecher, statt den in den Cafés üblichen Einwegbechern. Zudem möchten wir erreichen, dass der Müll ordnungsgemäß getrennt und entsorgt wird.
Die Universität muss zwingend ein Nachhaltigkeitskonzept ausarbeiten, an dem sie ihre Fortschritte misst. Nur so kann Nachhaltigkeit und Ökologie ganzheitlich gedacht und umgesetzt werden, was wir als zwingend erforderlich sehen!
Wir möchten ebenfalls erreichen, dass die bereits existierende Stabsstelle für Digitalisierung und Nachhaltigkeit weiter ausgebaut und umstrukturiert wird, sodass der Fokus gleichermaßen auf die zwei Aspekte gelegt wird, welche bereits im Namen der Stabsstelle vorhanden sind.
Um Energie zu sparen möchten wir eine bessere Wärmedämmung, sowie das Einrichten von Solaranlagen auf den Gebäuden erreichen, auf denen dies möglich ist.
Unsere Erfahrung zeigt, dass auch grundlegende ökologische Forderungen teilweise aufgrund fehlender nachhaltig orientierter Gruppen nicht durchgesetzt werden können. Deshalb brauchen wir eine starke ökologische Stimme im StuPa!

Mensa

Uns freut es sehr, dass das Studierendenwerk sein Angebot ein Stück ausgeweitet hat. Gerade im Bereich der vegetarischen und veganen Küche gab es einige Fortschritte. Doch vegetarisches Essen ist nicht nur gesund, lecker und ein Beitrag zu einer vielfältigen Mensa, sondern auch ein relevanter Faktor des Klimaschutzes. Deshalb fordern wir, die Subventionen umzustellen, um vegane und vegetarische Gerichte preiswerter anzubieten! Außerdem sind wir für eine Ausweitung der vegetarischen Tage der Mensa. Die Veggie-Days alle zwei Wochen sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber uns noch immer zu wenig. Wir setzen uns daher ein, dass es mindestens einen Fleischfreien Tag pro Woche in der Mensa gibt. Dieser sollte auch nicht immer auf den gleichen Wochentag fallen.

Zuletzt ist es uns ebenfalls ein Anliegen, dass die Herkunft der Lebensmittel in der Mensa leicht ersichtlich ist.

Antidiskriminierung und Antifaschismus

Wir setzen uns gegen jede Form von Diskriminierung ein. Das bedeutet für uns den Erhalt und die Stärkung von Antidiskriminierungsreferaten, den Erhalt der Beratungsangebote und einen Ausbau der Angebote im Bereich politische Bildung. Diskriminierung findet nicht nur an der Uni statt.Deshalbist es wichtig, dass sie in allen Lebensbereichen bekämpft wird. Besonders wichtig ist uns auch der konsequente Einsatz gegen Antisemitismus. Daher bleibt für uns klar: Keine Zusammenarbeit mit dem BDS (Boycott, Divest and Sanctions Movement), kein Hochschulgruppenstatus für Antizionist*innen.

Feminismus

Die Grüne Hochschulgruppe Saar ist eine feministische Gruppe: Das bedeutet für uns, dass wir unsere Listen für das Studierendenparlament und andere Gremien paritätisch besetzen, sodass mindestens die Hälfte durch Frauen, Inter- oder Trans-Personen besetzt sind. Wir wollen eine feministische Wissenschaftspolitik an unserer Uni und im Saarland, damit Stellen künftig gerechter besetzt werden und Maßnahmen gegen Machtmissbrauch ergriffen werden.

Auf universitärer Ebene setzen wir uns daher für eine Quotenregelung an den einzelnen Lehrstühlen ein. Diese soll von Schülerpraktikantinnen bis zu Professorinnen reichen. So sollen Mädchen und Frauen die Möglichkeit erhalten, gleichberechtigt eine Karriere an der Universität anzustreben und voranzutreiben.
Selbstverständlich kämpfen wir auch hier dafür, dass Dozentinnen nicht ohne Konsequenzen sexistische Äußerungen tätigen oder Studierende belästigen können! Um das Studieren mit Kind zu vereinfachen, fordern wir als GRÜNE HOCHSCHULGRUPPE SAAR garantierte Betreuungsplätze (Kita) für Kinder von Studierenden der Universität! Wir fordern, dass umgehend eine Toiletten-Situation geschaffen wird, die allen Studierenden gerecht wird. Eine Beibehaltung von „Herren-und Damen-Toiletten“ lehnen wir ab. Stattdessen fordern wir, dass Übergangsweise eine Aufteilung in „Toiletten für Alle“ und Toiletten für Frauen, Inter und Trans“ angeboten wird. Auf allen Toiletten sollen Mülleimer für Hygieneprodukte und kostenlose Menstruations-Hygiene-Artikel angeboten werden. Leider machen auch viele Studentinnen während ihres Studiums Erfahrungen mit Belästigung oder sexualisierter Gewalt -dazu braucht es neue Anlaufstellen für Betroffene und Konsequenzen für die Täter*innen.

Queer

Als GRÜNE HOCHSCHULGRUPPE SAAR setzen wir uns für eine weltoffene und moderne Universität ein. Diskriminierung und Herabwürdigungen aufgrund von sexueller Orientierung und/oder Identität darf es an diesem Ort nicht geben! Deshalb fordern wir, dass das Queer-Referat im AStA weiterhin bestehen bleibt. Dieses Referat setzt sich gezielt für die Interessen von Gruppen ein, die benachteiligt werden. So sorgt es für mehr Gleichberechtigung auf unserem Campus und in unserem Unialltag. Außerdem ist der Fortbestand des Referats als niedrigschwellige Anlaufstelle zur Unterstützung von Studierenden besonders wichtig.
Zusätzlich wollen wir dagegen kämpfen, dass Dozent*innen ohne Konsequenzen homo- oder transphobe Äußerungen tätigen können oder Studierende vor diesem Hintergrund belästigen.
Wir setzen uns dafür ein, dass alle offiziellen Dokumente, die von der Uni veröffentlicht werden, in geschlechtergerechter Sprache verfasst und veröffentlicht werden.
Um trans Personen vor einem unfreiwilligen Outing zu schützen, wollen wir, dass die Vornamen in MS-Teams und in den Portalen der Uni unbürokratisch geändert werden können.
Wir setzen uns für das Hissen der Regenbogenfahne an unserer Uni als Zeichen der Solidarität und Symbol einer weltoffenen Universität im Pride-Month (Juni) als eine wichtige und unterstützenswerte Geste ein.

Weniger Autos–mehr Freiraum

Wir fordern einen autofreien Campus! Unsere Universität als Campusuni am Waldrand hat das Potential, eine der schönsten Unis deutschlandweit zu sein. Leider wird unser Campus als Parkplatz verschwendet. Wir wollen, dass der Campus ein Ort ist, an dem Studieren mit sauberer Luft und ruhiger Atmosphäre möglich ist. Deshalb fordern wir, dass die Zufahrtsgenehmigungen schrittweise reduziert werden. Unser langfristiges Ziel ist es, dass schlussendlich nur noch Zulieferer und Menschen mit Behinderung auf dem Campus parken können. Uns ist bewusst, dass diese Maßnahme kurzfristig die bestehenden Parkhäuser überfordern würde. Das ist so gewollt. Wir wollen, dass Leute, die nicht mit dem Auto kommen müssen(!), auf den ÖPNV umsteigen. Dies würde nicht nur die Parkhäuser und den Campus entlasten, sondern auch den Meerwiesertalweg und den ÖPNV in Richtung Uni stärken. Zudem hat uns Corona am Beispiel der digitalen Lehre gezeigt, wie schnell Projekte, die sonst Jahre brauchen, bis sie umgesetzt werden, umgesetzt werden können, wenn wirklich aktiv darauf hingearbeitet wird.

Mobilität -aber nachhaltig

Wir finden es ein Unding, dass manche Studierende sich gezwungen sehen müssen, mit dem Auto zur Uni zu kommen, da der ÖPNV Menschen, die außerhalb des Zentrums wohnen nichtmehr erreicht. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass der ÖPNV auch für Studierende gut zugänglich ist, die außerhalb der Ballungszentren wohnen. Wir fordern zudem, dass die Fahrradstellplätze an der Universität ausgebaut werden, damit auch alle radelnden Menschen ein guter Abstellort zur Verfügung gestellt wird.

Semesterticket –Ein Erfolgsmodell im Wandel der Zeit

Das Semesterticket im Solidarmodell ist seit seiner Einführung vor ca. 30 Jahren ein Garant für nachhaltige, günstige Mobilität für alle. So ist der ÖPNV im Saarland für Studierende, die ein gültiges Semesterticket besitzen, ein nachhaltige Alternative zum Autofahren. Jedoch gibt es gewisse Punkte, über die durchaus diskutiert werden können. Mit der Einführung des Deutschlandtickets und des 365-Euro Tickets für Schüler*innen und Auszubildende (Studierende sind ausgeschlossen) gibt es inzwischen günstigere Modelle im Saarland. Wir fordern deshalb unbedingt eine Vergünstigung des Semestertickets für Studierende und damit eine Senkung des Semesterbeitrags.
Wir als GRÜNE HOCHSCHULGRUPPE SAAR möchten uns für eine bundesweite Lösung einsetzten, die es allen Studierenden ermöglicht, für 29 Euro monatlich deutschlandweit den Nahverkehr zu nutzen. Vorteile sehen wir hierbei ganz klar darin, dass das Semesterticket auch in Rheinlandpfalz gelten würde. Das würde eine deutliche Entlastung für Studierende, die dort wohnen bedeuten. Auch wäre es möglich, das Semesterticket bei Besuchen bei Familie und Freunden in anderen Bundesländern zu nutzen. Kurzum, ein 29 Euro Ticket gibt uns viel Mobilität und eine bundesweite, solidarische Lösung kommt auch finanziell schlechter gestellten Studierenden zugunsten. Gemeinsam sind wir am stärksten.

Bessere & barrierefreie Lehre (IT und Inklusion)

Corona hat uns gezeigt, dass der Bereich der Online-Lehre eine große Hürde für viele Dozentinnen darstellt. Dies ist nicht bei allen so, dennoch kennt jeder, der hier studiert, mindestens einen Prof, der oder die am liebsten den Laptop und sämtliche digitalen Inhalte über Bord werfen würden. Uns ist bewusst, dass die Präsenzlehre den Kern der Universität darstellt. Wir wollen uns deshalb dafür einsetzen, dass diese Lehre erhalten bleibt und, auch im Falle einer erneuten Pandemie-Welle, bis zum Schluss offen bleibt für jene, die sich dies wünschen.
Dennoch ist es auch wichtig, dass Menschen, die aus diversen Gründen nicht an die Universität kommen können, sei es wegen Krankheit, der Pflege eines Kindes o.ä., dadurch nicht benachteiligt werden. Aus Gründen der Barrierefreiheit und Gerechtigkeit fordern wir deshalb, dass sämtliche Kurse hybrid angeboten werden und entsprechendes Personal, welches den Profs bei der Durchführung dieser von Seiten der Universität zur Verfügung gestellt werden.

Gleichzeitig fordern wir, dass die Möglichkeit zu Präsenz besteht und Professor*innen nicht Jahr für Jahr die gleichen besprochenen Lerninhalte online hochladen, ohne die Möglichkeit eines Diskurses oder Rückfragen zu geben.

Vernetzung im Land und Bund

Mit einer großen Uni, einer mittelgroßen HTW und zwei kleineren künstlerischen Hochschulen läuft die Zusammenarbeit der Studierendenschaften oft eher pragmatisch. Wir wollen offiziellere Strukturen wie bspw. die Landes-ASten-Konferenz im Hochschulgesetzverankern oder ein Landesstudierendenparlament einführen. Wir wollen die Mitarbeit unserer Studierendenschaft im fzs (Freien Zusammenschluss der Student*innenschaften) in Form einer kostengünstigen Probemitgliedschaft ausprobieren und eine volle Mitgliedschaft prüfen.

Gemeinsam müssen wir uns dafür einsetzen, dass es eine offizielle Repräsentation der Studierendeninteressen auf Bundesebene gibt. Gemeinsam sind wir stärker!

Soziale Uni

Durch die Beratungsreferate des AStA, die Psychologische Beratungsstelle und die Initiative Fit4More ist bereits sichergestellt, dass Anlaufstellen an der Universität für Beratungen gegeben sind. Doch unserer Meinung nach gehört zu einer sozialen Uni neben der Beratung auch ein besseres BAFöG und ein besser ausfinanzierter Bildungssektor im Allgemeinen. Aus diesen Gründen unterstützen wir als GHG Saar das Bündnis #stopthecuts und setzen und dafür ein, dass der AStA lauter wird für mehr Bildungsgerechtigkeit. Für das Studium wird oftmals gefordert, einen Berg an Lektüre zu lesen, welcher häufig nicht in der Bibliothek in ausreichendem Maße zur Verfügung steht. Nicht nur der Umfang dieser Lektüre, sondern auch die Kosten der Anschaffung stellen für viele Studierende eine Hürde dar.
Es kann nicht sein, dass Pflichtlektüre nicht für jede studierende Person in gleichem Maße (gleich) zugänglich ist –egal, ob mehr und umfangreichere Bestände in der Bibliothek oder online verfügbare E-Books. Wir brauchen eine Regelung, welche Gerechtigkeit garantiert. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass Pflichtlektüren stets kostenfrei für die Studierenden in digitaler Fassung zur Verfügung stehen, um den Kostenberg, der sich durch die bisherige Anschaffung dieser bildet, ein Ende zu setzen.

Rechte von studentischen Mitarbeitenden

An unserer Universität leisten unzählige Lehrstühle und Institute Tag für Tag wichtige wissenschaftliche Arbeit, welche die Universität des Saarlandes über die Landesgrenzen hinaus bekannt macht, doch dazu tragen in nicht unerheblichem Maß neben den Professorinnen und Professoren selbst ihre studentischen und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen bei. Nicht nur die Lehrstühle profitieren davon. WiHi-Jobs ermöglichen den Studierenden auch interessante und wertvolle Einblicke hinter die Kulissen des universitären Alltags und daneben lässt sich noch ein bisschen Geld dazuverdienen. Doch letztlich handelt es sich um von Abhängigkeit geprägte Anstellungsverhältnisse. Leider existieren an unserer Universität nur zwei Personalvertretungen, eine für das wissenschaftliche und eine für das Verwaltungspersonal. Keiner der beiden Personalräte ist allerdings für die studentischen Mitarbeiter*innen zuständig, auch wenn der Personalrat für das wissenschaftliche Personal bisweilen als Ansprechpartner für Studierende fungiert, wobei er jedoch kein offizielles Mandat hat. Somit bleibt eine nicht unwesentlich große Beschäftigtengruppe ohne Personalvertretung. Erfreulicherweise werden aktuell Gespräche über eine Angliederung der WiHis an einen der beiden Personalvertretungen geführt. Wir setzen uns dafür ein, dass die studentischen Mitarbeitenden einen eigene Personalvertretung bekommen. Wenn diese nicht zustande kommen sollte weil sich zum Beispiel zu wenig WiHis finden, die daran teilnehmen möchten, soll die schon bestehende Personalvertretung für das wissenschaftliche Personal diese Aufgabe übernehmen.

Solidarität mit der Ukraine und allen geflüchteten Menschen-für eine Stärkung des Studienkollegs

Unsere Uni soll ein Raum für alle sein -egal aus welchem Land sie oder ihre Vorfahren kommen. Insbesondere setzen wir uns für alle geflüchteten. Unsere Uni soll ein sicherer Hafen sein, in dem alle geflüchteten Menschen die gleiche Unterstützung erhalten, unabhängig von ihrer Heimat. Es braucht vor Ort neben den bereits bestehenden (wie das International Office)mehrzielgerichtete Beratungsangebote -Know How gibt es in ganz Deutschland, bspw. gibt es viele Menschen aus der Ukraine, die bspw. Deutsch studiert haben, es gibt ehemalige DAAD-Lektorinnen und es gibt Expertinnen die Deutsch als Fremdsprache (DaF) studiert haben.
Jetzt müssen neue und ausreichend bezahlte Stellen geschaffen werden, damit es schnelle Unterstützung gibt.
Außerdem braucht es eine Reaktivierung des Studierendenkollegs, damit ein Einstieg in das doch sehr andere deutsche Bildungssystem erleichtert wird.
Die Bundesregierung kann sich für Anerkennung einsetzen -aber wir vor Ort müssen dafür Sorgen, dass alle, die weiter Studieren oder wechseln, hier eine Chance haben, die Kompetenzen zu erwerben, die für ein Studium in SB wirklich nötig sind.

Zivilklausel

Die Grüne Hochschulgruppe Saar setzt sich für die Einführung einer Zivilklausel in der Grundordnung der Universität ein. Insbesondere soll eine verpflichtende Abwägung für militärisch sensible Projekte vor Forschungsbeginn von einem externen pluralistischen besetzten Gremium durchgeführt werden. Viel zu lange wurden klare Regularien unter Verweis auf die „dual-use“-Problematik verweigert. Dies führte dazu, dass gar keine Interessenabwägung mehr vorgenommen wurde mit teils fatalen Konsequenzen. Im aktuellsten Fall ist es möglich, dass die Universität unmittelbar von den Verbrechen gegen die Menschlichkeit in China an den Uighuren profitiert hat. Die Bioinformatik kann nichtausschließen, dass sie zwangsweise entnommenes Gewebe von Uighuren nutzten. Die Forschung unserer Universität soll in China u.A. dazu beitragen, dass China Soldat*innen genetisch verbessern kann. Diese Tatsachen findet vermutlich die breite Mehrheit der Universitätsmitglieder tragisch und untragbar.

Wieso kommt es dennoch immer wieder zu solchen Situationen? Das o.g. Projekt in der Gensequenzierung hat auch zivilen Nutzen. Bei den Forschenden stand vermutlich der zivile Nutzen im Vordergrund. Eine umfassende Interessenabwägung durch ein externes Gremium fand nicht statt.

Die Strukturen der Universität haben hier versagt. Eine Zivilklausel muss unserer Ansicht nach dazu führen, dass eine Abwägung dieser Belange in Zukunft vor Projektbeginn vorgenommen werden muss. Es kann unserer Ansicht nach auch nicht Aufgabe der Professorinnen sein eine solche Abwägung selbst vorzunehmen. Professorinnen müssen die Möglichkeit haben sich ausschließlich auf die Wissenschaft in ihrem Fachgebiet und deren Nutzen zu fokussieren.
Das größere Bild soll daher von einer neutralen Stelle, wie der Kommission für die Ethik sicherheitsrelevanter Forschung, beurteilt werden.

Studentisches Engagement

Als GRÜNE HOCHSCHULGRUPPE SAAR setzen wir uns leidenschaftlich für die Stärkung und Vielfalt der studentischen Kultur an unserer Hochschule ein. Unser Ziel ist es, ein lebendiges und inspirierendes Umfeld zu schaffen, in dem alle Studierenden ihre Talente entfalten können. Ein wichtiger Aspekt unserer Vision für die studentische Kultur ist die Unterstützung von studentischen Feiern. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Feiern einen wertvollen Beitrag zur Gemeinschaft und zum studentischen Leben leisten. Feiern ermöglichen es den Studierenden, sich zu entspannen, Kontakte zu knüpfen und sich von der oft intensiven akademischen Arbeit zu erholen.
Allerdings erkennen wir auch die Bedenken vieler Studierender bezüglich der zunehmenden Kommerzialisierung der AStA-Partys. Wir wollen uns daher dafür einsetzen, dass, neben den klassischen AStA-Feten, der Fokus weg vom Kommerz und hin zu kleineren, von Studierenden selbst organisierten Veranstaltungen verschoben wird. Wir möchten eine Kultur fördern, in der die Kreativität und die Interessen der Studierenden im Mittelpunkt stehen, anstatt dass Veranstaltungen ausschließlich von kommerziellen Interessen getrieben werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir uns für die Bereitstellung von Räumlichkeiten und finanziellen Ressourcen einsetzen, um Studierenden die Möglichkeit zu geben, eigene Veranstaltungen zu planen und umzusetzen. Wir werden die Schaffung eines Netzwerks von studentischen Initiativen und Gruppen unterstützen, die Veranstaltungen auf die Beine stellen, die von den Studierenden für die Studierenden gedacht sind.
Darüber hinaus werden wir uns für eine enge Zusammenarbeit mit der Hochschulleitung einsetzen, um bürokratische Hürden abzubauen und den organisatorischen Aufwand für studentische Veranstaltungen zu minimieren. Wir möchten den Studierenden die Freiheit geben, ihre Ideen und Vorstellungen von Kultur in die Realität umzusetzen, ohne dass sie durch unnötige Einschränkungen behindert werden.

Studienqualität verbessern

Als GRÜNE HOCHSCHULGRUPPE SAAR setzen wir uns für eine qualitativ hochwertige Lehre ein, die den Bedürfnissen und Interessen der Studierenden gerecht wird. Im Folgenden präsentieren wir unsere zentralen Punkte, um die Lehre an unserer Hochschule zu verbessern:

  • Wir lehnen Anwesenheitspflichten ab: Studierende sollten die Freiheit haben, selbst zu entscheiden, wie sie ihr Studium gestalten und welche Lehrveranstaltungen sie besuchen möchten. Wir möchten uns dafür einsetzen, dass Anwesenheitspflichten auf ein Minimum reduziert werden, um den individuellen Lernbedürfnissen gerecht zu werden.
  • Hybrid-Angebote für Vorlesungen: Um den verschiedenen Bedürfnissen der Studierenden gerecht zu werden, möchten wir die Möglichkeit schaffen, Vorlesungen sowohl in Präsenz als auch online zu hören. Dadurch wird eine größere Flexibilität gewährleistet und der Zugang zu den Lehrinhalten erleichtert.
  • Regelmäßige Evaluation von Lehrveranstaltungen: Wir möchten sicherstellen, dass die Qualität der Lehre kontinuierlich verbessert wird. Daher setzen wir uns dafür ein, dass Dozierende ihre Lehrveranstaltungen regelmäßig von den Studierenden evaluieren lassen. Diese Feedbackschleife ist essentiell, um Schwachstellen zu erkennen und Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre zu ergreifen.
  • Didaktikkurse für Dozierende: Um die Qualität der Lehre weiter zu steigern, möchten wir sicherstellen, dass Dozierende Zugang zu Didaktikkursen haben. Diese Kurse sollen ihnen helfen, ihre Lehrmethoden zu verbessern, innovative Lehransätze zu entwickeln und auf die individuellen Bedürfnisse der Studierenden einzugehen.
  • Mehr freie Credit Points (CP) in vielen Studienfächern: Wir möchten uns dafür einsetzen, dass Studierende mehr Freiraum haben, um ihre Studieninhalte nach ihren Interessen zu gestalten. Durch die Schaffung von zusätzlichen freien CP in verschiedenen Studienfächern können Studierende Kurse wählen, die ihre persönlichen Ziele und Karrierepläne unterstützen.
  • Einführung eines integrierten Bachelor of Laws: Wir haltene es für zutiefst ungerecht, dass Jurastudierende wenn sie kurz vor dem Staatsexamen das Studium abbrechen vor dem Nichts stehen, obwohl sie bereits mehr Leistungen erbracht haben als in einem normalen Bachelorstudium erwartet wird. Durch die Einführung eines Bachelor of Laws schaffen wir dem zum Einen Abhilfe, zum Anderen bilden wir flexibel einsetzbare Wirtschaftsjurist*innen aus.
  • Fairere Notenumrechnung von Jura zu Wirtschaft und Recht oder Nebenfach: Wir sind der Ansicht, dass die Notenumrechnung von Jura zu anderen Studienfächern fairer gestaltet werden sollte. Durch die enorm strenge Bewertung von Juraklausuren entsteht Studierenden, die diese Klausuren im Rahmen eines Bachelors einbringen wollen ein echter Nachteil. Wir setzen uns daher für eine fairere, großzügigere Notenumrechnung ein.

Wir glauben fest daran, dass diese Maßnahmen zu einer besseren und zeitgemäßen Lehre an unserer Universität führen werden. Gemeinsam können wir die Qualität der Lehre verbessern und ein erfolgreiches Studium für alle Studierenden gewährleisten.

Künstliche Intelligenz in Lehre und Studium

ChatGPT und andere KIs sind schon wenige Monate nachdem sie erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich wurden nichtmehr aus unserem Alltag wegzudenken. Wir sind fest davon überzeugt, dass KI auch ein wertvolles Hilfsmittel sein kann, um den Lernprozess zu unterstützen und die Qualität der akademischen Arbeit zu verbessern. Allerdings ist es wichtig, dass der Einsatz von KI angemessen geregelt wird, um mögliche Missbräuche zu verhindern.
Unser erster zentraler Punkt ist daher, dass KI als Hilfsmittel im Studium zulässig sein sollte. Studierende sollten die Möglichkeit haben, KI-Technologien zur Unterstützung bei Recherche, Datenanalyse und anderen relevanten Aufgaben einzusetzen. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass wir sicherstellen, dass KI nicht zur Manipulation oder zum Plagiat verwendet wird. Daher setzen wir uns dafür ein, dass sowohl für Studierende aber auch für Dozierende Kurse angeboten werden, in denen vermittelt wird, wie KI in wissenschaftlichen Arbeiten verwendet werden kann, ohne gegen wissenschaftliche Integrität und Plagiatsrichtlinien zu verstoßen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit den Chancen, die KI in den verschiedenen Berufsfeldern bietet. Wir möchten dafür sorgen, dass in interdisziplinären Seminaren und Veranstaltungen die Potenziale und Herausforderungen von KI in den einzelnen Fachbereichen erörtert werden. Es ist von großer Bedeutung, dass Studierende frühzeitig die Möglichkeit haben, sich mit den Auswirkungen von KI auf ihre zukünftigen Berufsfelder auseinanderzusetzen und die nötigen Kompetenzen zu entwickeln, um erfolgreich in einer von KI geprägten Arbeitswelt zu agieren.
Abschließend möchten wir betonen, dass wir eine Rückkehr zu mehr Präsenzprüfungen ohne technische Hilfsmittel aufgrund von Ängsten vor KI ablehnen. Die Ablehnung von technologischen Hilfsmitteln ist kein sinnvoller Ansatz, um den Einfluss von KI zu begrenzen. Stattdessen sollten wir uns darauf konzentrieren, den verantwortungsvollen und sinnvollen Einsatz von KI zu fördern und die Studierenden auf die Herausforderungen und Chancen vorzubereiten, die KI mit sich bringt.
Wir als GRÜNE HOCHSCHULGRUPPE SAAR setzen uns für eine transparente und zukunftsorientierte Diskussion über den Einsatz von KI in Studium und Lehre ein. Mit eurer Unterstützung möchten wir dazu beitragen, dass KI als wertvolles Werkzeug genutzt wird, um die Qualität und Relevanz unserer akademischen Arbeit zu steigern.
Gemeinsam können wir eine positive und verantwortungsbewusste Integration von KI in den Hochschulalltag vorantreiben.