Stupawahl 2018

Die Grüne Hochschulgruppe an der Universität des Saarlandes tritt für die Wahlen zum Studierendenparlament im Jahr 2018 als Grüne Liste mit nachfolgendem Wahlprogramm an:

Wahlprogramm der Grünen Liste zur StuPa-Wahl 2018

 

1. How to UdS – „Der AStA macht Partys“

 

Für die meisten Probleme gibt es eine Lösung, man muss nur wissen wer einem helfen kann. An der Universität des Saarlandes gibt es hierfür ein breites Angebot an Dienstleistungen und Beratung von Seiten des AStAs, dem Studentenwerk und der Universität. Jedoch wissen die meisten nicht über die vielen Anlaufstellen, wie beispielsweise den AStA-Referaten, psychologische Beratungsstellen oder das Gleichstellungsbüro Bescheid. Hierfür sollte es eine Lösung geben, um die Studierendenschaft darüber zu informieren, an wen sie sich am besten wenden. Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass gerade am Anfang des Studiums allen Studierenden, die universitäre Infrastruktur nähergebracht wird, damit die die Unterstützung bekommen, die sie benötigen.

 

2. Fahrradfreundliche Uni

 

Die Universität des Saarlandes ist für ihre idyllische und naturnahe Lage bekannt. Tatsächlich ist das aber nur die halbe Wahrheit: Kaum eine Straße auf dem Campus ist tagsüber NICHT mit Autos zugeparkt und Fahrradfahrer kommen nur selten stressfrei ans Ziel. Damit die Uni ihrem Ruf endlich gerecht wird, fordern wir einen Ausbau der Parkverbote für PKWs und ein größeres Angebot an Fahrradständern auf dem Gelände, damit das Rad an Attraktivität gewinnt.

 

3. Didaktische Kurse für Dozenten

 

Bis zum Abitur erhalten Lehrpersonen eine Ausbildung, den Schüler*innen etwas beizubringen. Um Lehrer*in zu werden muss man ein reguläres Studium absolvieren, wobei diese sowohl in Pädagogik wie auch Didaktik geschult werden. Doch wer bildet universitäre Dozent*innen aus? Wer prüft, ob diese in der Lage sind, den oft schwierigen Lerninhalt zu vermitteln? Eine einheitliche Ausbildung für Dozenten gibt es nicht, was allzu oft zu schlechten Vorlesungen und Seminaren führt. Des Weiteren gibt es keine transparente Validierungsstruktur. Beschwerden verlaufen oft im Sande.

Deswegen setzten wir uns für eine Überprüfung der Dozenten auf ihre pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten ein, um gegebenenfalls ihre Lehrfähigkeit zu verbessern und somit schlussendlich unsere Ausbildung.

 

4. Umweltschutz im Alltag

 

Wir wollen es noch einfacher machen, den Unialltag nachhaltig und umweltfreundlich zu gestalten. Deshalb fordern wir die Einführung von Recup`s in allen Cafés an der Universität. In diesen Becher bekommt ihr euren Coffee-to-go gefüllt, könnt ihn unterwegs trinken und bekommt bei Rückgabe euer Pfand zurück. Dieser wird dann gereinigt und wiederverwendet. Zudem soll an allen staatlichen Universitäten der Universität Recyclingpapier eingeführt werden. So kommen wir einem verantwortungsvollen Lebensstil mit wenig Aufwand, aber effektiv immer näher.

 

5. Masterplan

 

Seit „Bologna“ mit dem Bachelor-Master-System bedeutet studieren in vielen Fächern mehr und mehr sich von Klausur zu Klausur zu hangeln. Doch Studium muss mehr sein als Auswendiglernen! Ein Studium voller Leistungsdruck führt dazu, dass Menschen im Auswendiglernen geschult werden, anstatt darauf, auf kreative Art und Weise die Probleme der Welt in Angriff zu nehmen. Und nebenbei macht es auch noch krank und unglücklich. Damit Studierende in Saarbrücken Zeit haben für Projekte, Zeit sich auszuprobieren und auch interdisziplinär über den Tellerrand zu schauen, wollen wir uns dafür einsetzen, dass alle, die an der UdS einen Bachelor abgeschlossen haben, auch einen Master in Saarbrücken machen können.

 

6. Ruhe- und Arbeitsräume

 

Die Universität sollte die Mindestleistung erbringen, allen Studierenden einen vernünftigen Arbeitsraum bieten zu können. Derzeit scheitert diese Dienstleistung in vielen Fakultäten kläglich. Möchte man sich beispielsweise in der Biologie oder der Philosophie in einer munteren Arbeitsrunde zusammensetzen, so ist das nur in für andere Studiengänge vorgesehenen Gebäude möglich. Eine einfache Lösung wäre fürs Erste, ein paar Tische und Stühle in die oft leeren Foyers der Gebäude zu stellen. Des Weiteren verspüren viele Studierende, gerade in der anstrengenden Klausurenphase, das Bedürfnis, auch an Sonn- oder Feiertagen an der Universität zu lernen. Vielen wird hier ein Strich durch die Rechnung gemacht, da sie keinerlei Zugänge zu Gebäuden haben. Auch fehlen sämtliche Ruheräume, welche sich, bei richtiger Nutzung, als durchaus förderlich erwiesen haben.

 

7. The day after Verwaltungsgebühren

 

Ob das Geld, das wir ab dem nächsten Semester blechen müssen, jetzt „Verwaltungskostenbeitrag“, „Verwaltungsgebühr“ oder „Studiengebühr“ heißt, spielt für uns keine Rolle. Tatsache ist: Es sind 50€ weniger in deinem Geldbeutel. Das sind 50€, die im schlimmsten Fall Menschen davon abhalten, an der UdS zu studieren oder ihr Studium fortzusetzen. Dadurch werden Studis, die nicht so viel Geld haben, systematisch ausgegrenzt. Internationale, Langzeit- oder Zweitstudierende dürfen nicht durch zusätzliche Gebühren belastet werden. Damit die besten Leute an der UdS lernen, studieren und forschen können, wollen wir weiter gegen den Verwaltungskostenbeitrag und alle Gebühren, die noch kommen könnten, kämpfen.

 

8. Studentischen Mitarbeiter*innen Rechte zuerkennen

 

An unserer Universität leisten unzählige Lehrstühle und Institute Tag für Tag wichtige wissenschaftliche Arbeit welche die Universität des Saarlandes über die Landesgrenzen hinaus bekannt macht, doch dazu tragen in nicht unerheblichem Maß neben den Professorinnen und Professoren selbst ihre studentischen und wissenschaftlichen Mitarbeiter bei. Nicht nur die Lehrstühle profitieren davon, Hiwi-Jobs ermöglichen den Studierenden auch interessante und wertvolle Einsichten hinter die Kulissen des universitären Alltags und daneben lässt sich noch ein bisschen Geld dazuverdienen. Doch letztlich handelt es sich um von Abhängigkeit geprägte Anstellungsverhältnisse. Leider existieren an unserer Universität nur zwei Personalvertretungen, eine für das wissenschaftliche und eine für das Verwaltungspersonal. Keiner der beiden Personalräte ist allerdings für die studentischen Mitarbeiter zuständig, auch wenn der Personalrat für das wissenschaftliche Personal bisweilen als Ansprechpartner für Studierende fungiert, wobei er jedoch kein offizielles Mandat hat, somit bleibt eine nicht unwesentlich große Beschäftigtengruppe ohne Personalvertretung. Weder die bestehenden Personalräte, noch die Universitätsverwaltung haben an diesem Zustand im letzten Jahr etwas ändern können, oder sich zumindest nachhaltig für einen studentischen Personalrat eingesetzt. In Berlin haben studentische Angestellte Anfang 2018 für einen Mindestlohn von 14 € gestreikt (die Entlohnung für studentische Mitarbeiter an der UdS beträgt derzeit 9,79 €) – besonders pikant: Aufgrund der Nichtexistenz eines Vertretungsorgans wäre ein Streik an der UdS kaum zu realisieren. Wir fordern demnach die Einrichtung eines Personalrates für das studentische Personal und die Erhöhung der Entlohnung auf 11,50 €.

 

9. Barrierefreiheit: Geht nicht? Gibt’s nicht!

 

Was Barrierefreiheit angeht ist unsere Universität ein Desaster. Zahlreiche Gebäude verfügen lediglich über Treppen und wenn es doch mal einen Fahrstuhl gibt, dann ist dieser häufig zu schmal um ihn mit Rollstühlen oder Ähnlichem zu benutzen. Ein Blindenleitsystem? Fehlanzeige!
Physische Barrieren wie Treppen, Bordsteine ohne Absenkung oder schwere Türen erschweren behinderten Studis ihr Studium. Zusammen mit (schwer durchschaubarer) Bürokratie und uneinheitlichen bzw. unzureichenden Regelungen zum Nachteilsausgleich machen sie den Alltag von Studis mit Behinderung, psychischer und/oder chronischer Erkrankung zum ständigen Kampf.
Als Grüne Liste fordern wir daher, als kurzfristige Maßnahme eine fächerübergreifende umfassende Neuregelung des Nachteilsausgleiches, sodass Studierende nicht Semester für Semester, Fach für Fach, alles von Neuem klären müssen. Außerdem sollten alle Dozent*innen umfassend zum Nachteilsausgleich geschult und in der Umsetzung kontrolliert werden.

 

10. Semesterticket der Großregion – studentische Mobilität mal groß gedacht

 

Nicht erst seit gestern gibt es im Rahmen des interuniversitären Austausches zwischen der UdS und den umliegenden Universitäten unter dem Namen Universität der Großregion – UniGr für Studierende, Kurse an Partneruniversitäten zu besuchen und so grenzüberschreitende Erfahrungen zu sammeln. Auch kulturell hat die Großregion einiges zu bieten, blöd nur, wenn die Studierenden der UdS mit ihrem Semesterticket gar nicht die ganze Großregion (Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Lorraine, Wallonie) bereisen können.

Mit Freude haben wir die Gesetzesänderung in Luxemburg (übrigens durch den dortigen grünen Verkehrsminister) zur Kenntnis genommen, welche auch den saarländischen Studierenden nach kostenfreier Beantragung einer sogenannten „mKaart + Studentenabo“ die kostenlose Nutzung sämtlicher Nahverkehrsmittel innerhalb des Großherzogtums Luxemburg, sowie des CFL-Saarbrücken-Luxemburg Express Busses ermöglicht. Auch die Erweiterung des Geltungsbereichs unseres Semestertickets um die Zugstrecke bis Trier Hbf ist höchst erfreulich, reicht aber noch nicht aus. Wir fordern ein Semesterticket der Großregion für die Universität der Großregion, denn im grenzüberschreitenden Denken liegt für uns die Zukunft.

 

11. Never forget Studienkolleg

 

Das Studienkolleg der Universität des Saarlandes stellt eine attraktive Möglichkeit für ausländische Studenten dar, auch mit geringen Deutschkenntnissen an unserer Universität zu studieren. Dazu benötigt man engagierte Lehrer, welche mit großem Einsatz deren Integration fördern und das Studienkolleg trotz aller Schwierigkeiten weiter voranzutreiben. Um diese Institution zu unterstützen, setzen wir uns für das Studienkolleg aktiv ein und kämpfen für eine Förderung der Arbeit mit internationalen Studenten.

Die GHG Saar, als weltoffene Hochschulgruppe steht ausländischen Studierenden zur Seite. Wir unterstützen interkulturelle Veranstaltungen wie LÄNDERABEND, ZIS Treffen, Stammtische, und wollen ausreichend Beratungsangebote für internationale Studierende schaffen. All international students should have the opportunity to visit the Studienkolleg.