Stupawahl 2017

Die Grüne Hochschulgruppe an der Universität des Saarlandes ist für die Wahlen zum Studierendenparlament im Jahr 2017 als Grüne Liste mit nachfolgendem Wahlprogramm angetreten:

 

Grüne Liste – Wahlprogramm

Wir als Grüne Liste setzen uns für eine ökologische und gerechte Hochschule ein. Dafür haben wir uns bereits in der letzten Legislaturperiode im Studierendenparlament engagiert. Für euch möchten wir die grüne Stimme im neuen Studierendenparlament bleiben.

I. Finanzierung und Studienbedingungen

Als Grüne Liste fordern wir, dass allen Studierenden ein gutes Studium ermöglicht wird! Deswegen sind wir gegen eine zusätzliche Belastung der Studierenden durch die Erhebung von Verwaltungsgebühren.

Im Hinblick auf die Hochschulfinanzierung kritisieren wir die Einsparungen am Lehrangebot. Durch die Sparmaßnahmen stecken Gebäude im Sanierungsstau, Lehrstellen werden gestrichen und zahlreiche Seminare und Tutorien nicht mehr angeboten. Daneben existieren erhebliche Sicherheitsmängel – eine absolut untragbare Situation! Wir möchten uns für eine sinnvolle Finanzierung unserer Hochschule und den Erhalt unserer Studienqualität einsetzen.

Die Sparlast der Universität spiegelt sich auch im Bibliothekswesen wider. Die Reduzierung der Lizenzen von Fachzeitschriften führt auf eine Verschlechterung der Forschung auf allen universitären Ebenen – von den Studierenden bis zu den Professor*innen. Um diesem Prozess entgegenzuwirken, fordern wir Open-Access für hauseigene Publikationen, damit staatlich finanzierte Forschung der Gesellschaft zugänglich bleibt.

Wichtig ist uns auch die Bereitstellung von Masterplätzen. Jeder Studierende soll die Möglichkeit haben, nach dem Bachelor einen Master an der Universität des Saarlandes abzulegen. Viele Studiengänge sind von einem Master abhängig, weswegen wir fordern: Alle Student*innen müssen an unserer Universität einen Masterplatz erhalten können!

II. Ökologie und Mobilität

Eine progressive und attraktive Universität ist vor allem eine ökologische. Grüne Hochschulpolitik kann die Studienbedingungen in vielen Bereichen erheblich verbessern.

Im Studierendenalltag spielt unter anderem unsere Mensa eine elementare Rolle. Wir wünschen uns eine Ausweitung des Angebots der veganen und vegetarischen Speisen. Außerdem würde die Angaben von Inhalts- und Nährstoffen eine gesunde Ernährung unterstützen. Zusätzlich sollte verstärkt auf saisonale, regionale und fair gehandelte Produkte gesetzt werden. Nachhaltigkeit ist für uns besonders wichtig: Unter anderem möchten wir Lösungen für eine Reduzierung der Verwendung von Wegwerf-Kaffeebechern und anderen umweltbelastenden Verpackungsmitteln finden.

Zu einer grünen Hochschule gehört auch die Möglichkeit zur CO 2- neutralen Anfahrt. Die Universität des Saarlandes kann durch das Anbieten von Duschmöglichkeiten radfahrerfreundlicher werden. Daneben setzen wir uns für gute und sichere Fahrradwege von der Stadt an die Uni ein.

Der Studierendenschaft sollen zudem mehr Grün- und Erholungsflächen zur Verfügung gestellt werden. Eine unserer zentralen Forderungen ist daher ein Parkverbot auf dem französischen Platz. Es kann nicht sein, dass eine wichtige Erholungsfläche für Studierende unbrauchbar gemacht wird, damit einige Wenige sich einen zwei minütigen Fußweg ersparen.

Die Universität des Saarlandes ist Teil der Universität der Großregion. Um diese vorteilhafte Lage zu nutzen, sollte das Semesterticket die Mobilität aller Studierenden möglich machen. Wir sind gegen eine Erhöhung des Beitrags für das Semesterticket und für die Ausweitung des Tickets nach Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Frankreich. Außerdem setzen wir uns für ein vollständiges Solidaritätsprinzip beim Semesterticket ein.

III. Politik und Demokratie

Ein AStA, der klare politische Positionen vertritt, ist für uns unerlässlich. Der “offene AStA” nimmt eine Kernaufgabe der studentischen Selbstverwaltung nur bedingt wahr, die politische Interessenvertretung der Studierenden.
Die Studierendenschaft hat nach dem saarländischen Hochschulgesetz “insbesondere die Aufgabe, die fachlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Interessen der Studierenden zu vertreten”. Dies wird zugunsten der Ideologie des “unpolitischen Service-AStA” verleugnet. Unsere Interessen werden gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit nicht, oder nur sehr halbherzig, artikuliert.

Das Ergebnis: Die Sparmaßnahmen bleiben politisch folgenlos und werden durchgesetzt, Demonstrationen und Podiumsdiskussionen wurden abgesagt, Chancen vor den Landtagswahlen präsent zu sein wurden verpasst. Das Semesterticket wurde erneut erheblich teurer, weil es den Verhandelnden nicht gelang über öffentlichen Druck die Landesregierung zu einer Unterstützung zu zwingen.

Für uns ist es wichtig, dass der AStA sowohl über ein qualitativ gutes studentisches Freizeit- und Beratungsangebot verfügt, als auch eine konsequente Politik für Studierende nach außen betreibt.

Für uns ist auch klar, dass die Universität des Saarlandes militärische Einsätze in jeglicher Form nicht unterstützen darf. Bisher haben bereits 62 deutsche Hochschulen eine Zivilklausel eingeführt; wir müssen endlich nachziehen.

Leider nimmt der Rechtsruck in unserer Gesellschaft gerade in der letzten Zeit erschreckende Formen an. Wir stehen für kulturelle Vielfalt und damit entschieden für eine vielfältige, bunte und offene Gemeinschaft der Studierenden an der Universität des Saarlandes. Gerade als Grenzregion im Herzen Europas haben Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus bei uns keinen Platz!

IV. Gleichstellung und Kultur

Wir wollen die Gleichstellung an unserer Universität stärken und stellen uns gegen jede Art der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung oder der Herkunft. Nach wie vor ist in der Besetzung universitärer Gremien und der Besetzung von Lehrstellen eine Minderheit von Frauen festzustellen. Wir als Grüne Liste bemühen uns weiterhin für die Stärkung des Referats für Familie und Gleichstellung.

In einer vielfältigen Universität gibt es ausreichend Kulturräume. Die UdS kommt dieser Notwendigkeit aber quasi nicht nach. Um Vielseitigkeit zu gewährleisten sollten mehr Räume bereitgestellt werden, die Studierende für ihre Freizeit, künstlerische Aktivitäten und den Austausch untereinander nutzen können. Diese sollten von den Studierenden selbst verwaltet und für ihre Anliegen frei genutzt werden können.